So alt wie Heilbronn selbst ist auch seine Tradition als Handelsplatz. Bis zum Ende der reichsstädtischen Freiheit im Jahr 1803 profitierte die Stadt von ihren historisch gewachsenen Stapel- und Umschlagrechten. 1821 ließ König Wilhelm I. einen Schifffahrtskanal – den Wilhelmskanal – errichten, durch welchen erstmals die Heilbronner Wehre und Mühlen umgangen werden konnten. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie Heilbronn-Stuttgart im Jahr 1848 und die damit beginnende Industrielle Revolution formten die Stadt zum „schwäbischen Liverpool“. 1875 wurde ein Floßhafen errichtet, 1886 folgte ein Salzhafen und 1888 der Karlshafen. Seit langem ist die Stadt auch das Oberzentrum der Region Heilbronn-Franken, die den Nordosten Baden-Württembergs umfasst.
Der Wirtschaftsraum Heilbronn verfügt heute über eine ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur. Die Stadt Heilbronn sowie ihre Umgebung sind sowohl zu Wasser, per Schiene als auch über die Straße gut erreichbar. Hier haben sich u.a. international agierende Firmen wie z. B. NSU, Audi AG und Fiat Deutschland angesiedelt, die durch eine große Zahl mittelständischer Unternehmen ergänzt werden. Der Heilbonner Neckarhafen ist der siebtgrößte Binnenhafen Deutschlands. Jährlich werden im Kanalhafen, am Neckar-Ostufer sowie im Salzhafen weit über 4 Mio. t Güter umgeschlagen. Das Gros der Heilbronner Hafenumschläge machen mineralische Rohstoffe (z.B. Kiese, Sande, Schilfsandstein bis 1968) aus, gefolgt von Steinkohle.
Der Neckar ist nicht nur ein wichtiger Handels- und Schifffahrtsweg, er ermöglicht auch die Stromgewinnung durch Wasserkraftwerke in Horkheim und im Heilbronner Neckarpark. Daneben dient das Neckarwasser zur Kühlung bei der Stromerzeugung durch das Kohlekraftwerk Heilbronn. Über die stets steigende Nutzung dieser Flusslandschaft informieren die nachstehenden Fotos.
Stadt und Kraftwerk Heilbronn (1959), A. Brugger, © LMZ-Archiv
Stadt und Kraftwerk Heilbronn (1987), A. Brugger, © LMZ-Archiv
Stadt und Kraftwerk Heilbronn (2007), A. Welscher, © LMZ-Archiv