Die klimabegünstigten Umweltverhältnisse im Bodenseebecken haben die Besiedlungsgeschichte des Bodenseeraums bereits früh beeinflusst. Funde zeigen, dass schon in der älteren Steinzeit das Seeufer vom Menschen als Siedlungsraum bevorzugt wurde. Größere Siedlungen wurden jedoch erst erschlossen, als in der Jungsteinzeit die Sesshaftigkeit des Menschen und der damit verbundene Ackerbau einsetzte. Deutlich treten nun die geschützten Buchten des Seeufers mit ihren Pfahlbauten sowie der Hegau als Kernräume hervor. Diese Bereiche blieben auch in der nachfolgenden Bronzezeit bevorzugt, da sich der Wasserspiegel des Bodensees fortwährend absenkte und neues Acker- und Weideland freigab.
Im 1. Jh. v. Chr. besetzten die Römer das Bodenseegebiet. Sie legten Straßen an und errichteten Militärlager (z. B. in Konstanz). Die germanische Landnahme beendete im 3. und 4. Jh. die Herrschaft der Römer. Bodenseebecken und Teile des Hegaus wurden von den Alemannen besiedelt und im 6. Jh. auch Teil des Fränkischen Reichs. Zeugen dieser Epoche sind Ortsnamen mit der Endung –ingen (z. B. Bohlingen, Sipplingen, Überlingen), die heute als alemannisch gedeutet werden.
Im 12. Jh. war die Besiedlung um den Bodensee im Wesentlichen abgeschlossen. Epidemien, Kriege und Abwanderung führten teilweise zu einem Rückgang der Bevölkerung und Siedlungen, v. a. im Hegau waren etwa 1/3 der Ortslagen davon betroffen (z. B. militärische Auseinandersetzungen am Hohentwiel bei Singen sowie 1343 an der Meersburg).
Im Bodenseeraum wird die Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert durch die Erweiterung vieler Siedlungen infolge des Bevölkerungswachstums sowie durch den Wandel von der bäuerlichen zur Gewerbe-, Arbeiterwohn- und Berufspendlerfunktion bestimmt. Am See selbst hat sich der Fremdenverkehr zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt.