Die römische Herrschaft der ersten nachchristlichen Jahrhunderte, ließ zu Füßen des Ölberges in Ladenburg ein bedeutendes Zentrum römischer Zivilisation entstehen. Im bevorzugten Siedlungsraum des hügeligen hochwasserfreien Gebirgsvorlandes der Oberrheinebene entstehen mehrere römische Gutshöfe (u. a. bei Großsachsen). Mit der fränkischen Landnahme im 8. Jh. beginnt mit zunehmender Bau- und Siedlungstätigkeit, einschließlich der mittelalterlichen Burganlagen, Strahlenburg und Schauenburg, ein zunehmender, nachhaltiger Einfluß auf die bis dahin weitgehend unberührte Landschaft des Vorderen Odenwalds. Der einst waldbedeckte Ölberg wird für die umliegenden Siedlungen und Burgherren ein günstiges, naheliegendes Bau- und Brennholzreservoir.
Die in der fränkischen Siedlungsperiode gegründete „Zentallmendgenossenschaft“ der Gemeinden an der Bergstraße um Schriesheim und Dossenheim besteht nahezu 1.000 Jahre (bis Ende des 18. Jh.) und ließ bis in das 15. Jh. uneingeschränkte Waldnutzung zu. Die freie, weitgehend ungeregelte Holzentnahme führt jedoch zu Auseinandersetzungen zwischen den Landesherren und die Genossenschaft. Schließlich wird gegen Ende des 18. Jh. unter kurpfälzischer Herrschaft der Allmendbesitz auf die Gemeinden / Genossen aufgeteilt. Schriesheim erhält mit ca. 1.500 ha den größten Anteil und ist damit bis heute größte waldbesitzende Gemeinde Badens.
Das wohl im 8 Jh. gegründete Dorf Schriesheim (Scrizzesheim) nimmt seinen Platz unmittelbar am Talausgang des Odenwalds zur Oberrheinebene beiderseits des Kanzelbachs ein. Die Gemarkung liegt teilweise im Bereich des Kristallinen Odenwalds, teils im Buntsandstein. Die landwirschaftlich fruchtbaren Flächen finden sich alle im Westen im Bereich der Bergstraße sowie des auslaufenden Schwemmfächer des Kanzelbachs. Der Übergang zur Bergstraße, östlich der B 3 ist durch seinen sanften Anstieg nicht sonderlich ausgeprägt. Deutlicher wird aber der Fuß der Gebirgshänge vor allem durch die darauf angelegten steilen Weinberge (z.B. am Kuhberg). Die unteren Hangbereiche bestehen aus hier Granit, meist von dichten Lößpaketen verhüllt. Der im Jahr 2010 begonnene Bau des Branichtunnels, kämpft sich durch die abgelagerten Hangschichten und den Granitsockel des Branich. Am 01. August 2013 gelingt der Durchschlag am Ostportal. Das Bauprojekt wird aller Voraussicht nach 2014 abgeschlossen sein (s. nebenstehende Bildergalerie).
Über dem Ganit folgen etwa auf Höhe der Strahlenburg die vulkanischen Tuffe des Rotliegenden sowie der begehrte Quarzporphyr, der am Ölberg von 1880 bis 1967 abgebaut wurde. Über dem Porphyr folgt im Südosten der Gemarkung Buntsandstein bis hinauf zum Weißen Stein. Nördlich der engen Talstraße L 536 besteht der geologische Untergrund vorwiegend aus Biotitgranit mit eingelagerten Schwerspatgängen, die teilweise abgebaut wurden (Spatschlucht).